Der Versicherungsvermittler und das Immobiliengeschäft
Zahlreiche neue Gesetze und Regelungen haben das Leben eines Versicherungsvermittlers in den letzten Jahren nicht einfacher gemacht. Lohnt sich die Immobilienvermittlung als Ergänzung? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden?

Die aktuelle Situation und das Weltgeschehen haben die Immobilienpreise in die Höhe schnellen lassen. Da liegt es natürlich nahe, sich auch ein Stück von diesem Kuchen zu sichern. Zumal viele Vermittler durch neue Gesetze Umsatzeinbrüche zu beklagen hatten. Man erinnere sich nur an das Jahr 2014, in dem das neue Lebensversicherungsreformgesetz in Kraft getreten ist. Aber auch die niedrigen Zinsen machen es schwer, dem Klienten geeignete Produkte zur Vermögensanlage zu empfehlen. Immobilien können hier eine echte Alternative sein.
Der Immobilienmarkt
Im Gegensatz zur Geldanlage bieten niedrige Zinsen beim Immobilienkauf einen nicht zu verachtenden Vorteil. Kredite werden damit deutlich billiger. Das sorgt dafür, dass ich mehr Menschen den Traum vom Eigenheim erfüllen können. Und das bezieht sich natürlich nicht nur auf den Neubau. Auch der Kauf von Bestandsgebäuden wird dadurch deutlich günstiger. Dabei spielt es keine Rolle ob die Gebäude vom Käufer selbst genutzt werden oder zur Geldanlage dienen. Natürlich muss man dafür auch die passenden Kunden haben und gerade hier tun sich Neueinsteiger schwer. Sie haben keinen Kundenstamm, auf den sie zurückgreifen können. Anders sieht es bei dem Versicherungsvermittler aus, der bereits seit geraumer Zeit im Geschäft ist und dieses um die Immobilienvermittlung erweitern möchte.
Versicherungen und Immobilien
Machen wir uns nichts vor. Das meiste Geld in der Versicherungsbranche wird mit der Vermittlung von Finanzprodukten gemacht. Damals war es die klassische Lebensversicherung und heute sind es fondgebundene Sparverträge. Viele Produkte lassen sich in Zeiten niedriger Zinsen allerdings gar nicht verkaufen. Dieser Nachteil kann bei Immobilien jedoch ein großer Vorteil sein. Der Versicherungsvermittler kann seinen Mandanten Immobilien zur Geldanlage empfehlen und als Immobilienmakler diese auch direkt vermitteln. Je nach Gebäude lassen sich hier Provisionen verdienen, die deutlich höher ausfallen können als bei einer klassischen Versicherungsvermittlung. Um in diese Branche einsteigen zu können, müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein.
Voraussetzungen als Immobilienmakler
Heute ist es nicht mehr möglich, sich ohne diverse Voraussetzungen in diesem Bereich zu betätigen. Der erste Schritt ist der Erwerb der Erlaubnis nach §34c der Gewerbeverordnung. Diese setzt geordnete Verhältnisse und Zuverlässigkeit voraus. Darunter versteht man, dass man sich nicht in einem Insolvenzverfahren befindet und zumindest in den letzten 5 Jahren keine Straftaten begangen hat. Mit einem positiven polizeilichen Führungszeugnis, einer Auskunft aus dem Schuldnerverzeichnis vom Amtsgericht, einer Bescheinigung, dass kein Insolvenzverfahren läuft ebenfalls vom Amtsgericht, eine steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Finanzamt und dem Gewerbeschein vom Ordnungsamt steht der neuen Karriere nichts mehr im Wege.
Man sollte sich natürlich auch mit der Materie beschäftigen und sich ein gewisses Fachwissen aneignen. Kunden stellen Fragen, die man beantworten können sollte. Das Internet und andere moderne Techniken wie 3D Visualisierung sollten verinnerlicht werden. Kaum ein Kunde kauft heute noch ein Haus, dass auf einem Zettel am Schwarzen Brett angeboten wird und das er nicht in allen Einzelheiten betrachten kann. Zusätzlich ist ein fundiertes Wissen im Grundbuchrecht, Notarrecht, Mietrecht, Vertragsrecht, Baurecht und aktuelle Urteile in diesen Bereichen erforderlich. Auch Gesetzesänderungen sollte man im Blick haben und Basiswissen im Bereich der Steuern und Finanzierungen haben. Hat man dann auch noch ein Gespür für Preise, lässt sich durchaus ein stattliches Einkommen erzielen.
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