Die Inhalte der Ausbildung zum Versicherungsfachmann / zur Versicherungsfachfrau
Was ursprünglich mal als kleiner Nebenjob, den jeder beliebig ausüben konnte, begann, wurde im Laufe der Zeit zu einem seriösen Beruf. Seit 2008 dürfen die Tätigkeiten des Versicherungsvermittlers nicht mehr ohne den Nachweis der entsprechenden Sachkunde ausgeübt werden. Im Klartext heißt das, eine Ausbildung ist fällig und auch die Erteilung einer Erlaubnis nach § 34d der Gewerbeordnung durch die IHK ist Pflicht. Diese geht einher mit der Erteilung einer Registernummer und dem Eintrag in das Versicherungsvermittlerregister.
Wer diesen Punkt erreicht hat, der hat bereits die Ausbildung und die Prüfungen hinter sich. Ganz kostenlos war es natürlich auch nicht und je nach Lehrgang und Förderung kann es schon eine nette Summe gekostet haben. Auch die Prüfung und die Eintragungen sind nicht ganz billig und insgesamt bekommt alleine die IHK mehr als 500 EUR.
Wer jetzt aber noch ganz am Anfang steht, der macht sich natürlich Gedanken um die kommenden Monate und das, was alles auf ihn zu kommt. Es gilt immerhin auch eine ganze Menge zu lernen und das ist nicht immer einfach. Oftmals versteht man die Welt nicht mehr und muss bei den Fragen und Anwendungen komplett umdenken und altes Halbwissen und Klischees vergessen.
Der Inhalt der Ausbildung
Man sollte sich darüber im Klaren sein, das man nicht mal eben ein bisschen lernt und dann schnell Versicherungen verkaufen kann. Wer so an die Ausbildung herangeht, der wird nur selten erfolgreich sein. Man sollte den Lehrgang ernst nehmen und auch den einen oder anderen Tipp für die spätere Arbeit mitnehmen. Die eigentliche Ausbildung besteht natürlich aus den Teilen, die auch in der Prüfung vorkommen. Dauer und Intensität sind vom gewählten Lehrgang und Lehrgangsanbieter abhängig und können variieren.
- Kaufmännische u. rechtliche Grundlagen der Versicherungswirtschaft
- Gesetzliche Rentenversicherung und Altersvermögensgesetz (AVmG)
- Private Renten- und Lebensversicherungen / Berufsunfähigkeitsversicherungen
- Die betriebliche Altersvorsorge (Direktversicherung / Pensionskasse)
- Steuerliche Behandlung der Direktversicherung
- Die Gesetzliche Krankenversicherung
- Die Private Krankenversicherung
- Die gesetzliche und private Pflegeversicherung
- Die gesetzliche und private Unfallversicherung
- Hausratversicherung, verbundene Gebäudeversicherung
- Die Haftpflichtversicherung
- Die Rechtsschutzversicherung
- Die Kraftfahrtversicherung als umfassende Individualversicherung
- Prüfungsvorbereitung und -training
Die Anzahl der einzelnen Ausbildungsstunden ist abhängig von der Gesamtdauer des Lehrgangs und kann deutlich variieren. Mein eigener Ausbildungslehrgang hat insgesamt 128 Unterrichtsstunden gedauert. Darin enthalten sind natürlich nicht die Zeiten, die man mit Kollegen geübt hat.
An Kosten kann man für einen solchen Lehrgang ca. 750 – 1500 EUR ansetzen. Hinzu kommen noch die Kosten des Unterrichtsmaterials und der Prüfung.
Üben, üben, üben
Ohne Fleiß keinen Preis. Diese Devise gilt natürlich auch bei der Ausbildung zum Versicherungsfachmann / zur Versicherungsfachfrau. Wer sehr gut lernen kann, der wird vermutlich keine Probleme haben und mit den reinen Unterrichtsstunden auskommen. Die meisten werden das erlernte Wissen allerdings durch zusätzliches Üben festigen müssen. Das kann sowohl in der Gruppe geschehen als auch alleine. Bewährt hat sich das Zusammenfassen von wichtigen Aussagen und Kernpunkten der Unterrichtsmaterialien. Durch das Aufschreiben dieser Zusammenfassung bekommt man einen komprimierten Lehrgang, den man sich besser einprägen kann.
Die abschließende Prüfung findet im schriftlichen Teil am PC statt und besteht aus Aufgaben zum Ankreuzen. Daher ist es natürlich sehr hilfreich, wenn man diese Prüfung zuhause auch simulieren kann. Die Art der Fragestellung und natürlich auch die Antworten prägen sich leichter ein. Zudem bekommt man eine gewisse Routine und ein Zeitgefühl, da man in der Prüfung natürlich nicht unbegrenzt Zeit zur Verfügung hat. Hier empfiehlt sich, mit unseren Prüfungsfragen zum Versicherungsfachmann regelmäßig zu üben. Dort warten 1500 Prüfungsfragen/Übungsaufgaben auf dich.
Die Prüfung
Wenn der Lehrgang beendet ist, dann steht die Prüfung an. Schließlich will man ja auch mal Geld verdienen. Die abschließende Prüfung erfolgt vor der zuständigen IHK und ist in einen schriftlichen und einen mündlichen Part eingeteilt.
Über den genauen Ablauf der Prüfung und unterschiedliche Möglichkeiten der Ausbildung habe ich bereits in einem anderen Artikel geschrieben.
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